Stolz und Freude über den Gewinn des Integrationspreises:
Die Freude beim Team ist riesengroß über den Gewinn des Integrationspreises!
Stolz und Freude über den Gewinn des Integrationspreises Die Freude beim Team ist riesengroß – über den Gewinn des Integrationspreises, den das Land Baden-Württemberg in den Kategorien „Kinder und Jugend“, „Zivilgesellschaft“, „Unternehmen und Verbände“ und „Kommunen und Verwaltung“ im Jahr 2019 zum ersten Mal ausgelobt hat. Cook Your Future erhält den Preis in der Kategorie Zivilgesellschaft. „Es ist einfach überwältigend, wir sind überrascht und freuen uns gleichzeitig über die-se schöne Würdigung unserer Arbeit mit Geflüchteten“, sagt Gerd Schaufelberger, Ge-schäftsführer der Jugendagentur Heidelberg.
Foto: Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg
Jan Potente
„Es ist einfach überwältigend, wir sind überrascht und freuen uns gleichzeitig über die-se schöne Würdigung unserer Arbeit mit Geflüchteten“, sagt Gerd Schaufelberger, Ge-schäftsführer der Jugendagentur Heidelberg. Dabei ist die Idee von Cook Your Future bestechend einfach, denn Gastronomie und Hotellerie suchen händeringend nach Fachkräften – schon seit Jahren. Nicht selten müssen Gaststätten nur deshalb schließen, weil sie weder für die Küche noch für den Service gute und geeignete Fachkräfte finden können. Die Gründe dafür sind vielfältig, die marktübliche Bezahlung spielt dabei eine Rolle und natürlich auch die Arbeitszeiten. Auf der anderen Seite brauchen Geflüchtete eine Ausbildung und Arbeitsplätze, um einen neuen Lebensabschnitt für sich und ihre Familien beginnen zu können. Nicht selten soll das Gastland der Flüchtlinge zur neuen Heimat werden, wenn alle Rahmen-bedingungen passen. An dieser Schnittstelle hat im Frühjahr 2017 der Flüchtlings- und Integrationskurs „Cook Your Future“ begonnen.
Träger des Projektes ist die Jugendagentur Heidelberg, die sich als Projektträger vornehmlich um benachteiligte Jugendliche kümmert. Ein Lernprozess: der gegenseitige Respekt vor der jeweils anderen Kultur Ideengeber von „Cook Your Future“ ist der Gastronom und Betriebswirt Frank Nuscheler. Auf vielen Reisen nach Südamerika und Südostasien hat Nuscheler die nationalen Küchen und Speisen kennengelernt und dabei viele junge Menschen gastronomisch geschult. Von Heidelberg aus bietet er nun zusammen mit dem gesamten Cook Your Future-Team jungen Geflüchteten die Chance, eine Ausbildung in Gastronomie, Hotel-lerie zu beginnen. Neuerdings ist die Hauswirtschaft als weiterer Ausbildungszweig hinzugekommen. Während Frank Nuscheler die Ausbildung in der Küche leitet, betreut Ursula Hummel von der Hotelfachschule Heidelberg die Ausbildung im Service und das Sprach- und Kulturtraining. Nicht wenige Flüchtlinge bringen ein berufliches Interesse an der Gastronomie und entsprechende Erfahrungen mit. Kommen diese allerdings unvorbereitet in gastronomische Betriebe, so sind oft beide Seiten enttäuscht, denn die Erwartungen auf beiden Seiten sind unterschiedlich. Das beiderseitig fehlende Verständnis des jeweils anderen Kulturraums führt nur selten zu einer reibungslosen Zusammenarbeit. Das Cook Your Future-Team dagegen kennt beide Sphären, tritt vorbereitend und vermittelnd auf und stimmt die Kursteilnehmer auf die Ansprüche der deutschen Gastronomie ein.
Selbstverständlich finden nicht alle Aspiranten unter den Geflüchteten eine Ausbildung in Gastronomie und Hotellerie. Dann tritt das Netzwerk der Jugendagentur in Aktion und macht sich auf die Suche nach anderen, möglichst besser passenden Ausbildungschancen. Die Projektpartner – Und: Sprache als Integrations- und Ausbildungsschlüssel Neben dem Projektträger Jugendagentur Heidelberg arbeiten viele weitere Partner im Projekt mit. Dazu gehören die Stadt Heidelberg, die Arbeitsagentur Heidelberg, die Jobcenter Heidelberg und Rhein-Neckar, die IHK, die Marie-Baum-Schule, die Hotelfach-schule Heidelberg, das Bürgerzentrum Heidelberg-Kirchheim und eine Reihe von Gastronomie-Betrieben in der Metropolregion Rhein-Neckar, die in einem Netzwerk zu-sammengeschlossen sind. Dieses Netzwerk aus mehr als 20 gastronomischen Betrieben ist unverzichtbar, damit der jeweilige Kursteilnehmer auch in einer passenden gastronomischen Einrichtung untergebracht werden kann. Auch in der Gastronomie sind die Arbeitsplätze sehr unterschiedlich. So ist ein Job in einer Ausflugsgastronomie völlig anderes geartet als in einer Großkantine oder in einem Sternerestaurant.
„Cook your future“ geht in der Ausbildung von Flüchtlingen konsequent den Weg des Spracherwerbs in der Praxis: Dabei soll die deutsche Sprache weniger im Klassenzim-mer als vielmehr beim Kochen und im Service erlernt werden. Das gastronomische Know-how erwerben die Projektteilnehmer auf mehreren Ebenen: in Kursen bei Gastronomie-Experten (Theorie und Praxis), bei Exkursionen und in Praktika. So treffen gut geschulte und sprachlich bestmöglich vorbereitete Berufsneulinge auf die gast-ronomische Praxis. Wissenschaftler vom Institut für Deutsche Sprache in Mannheim haben die Kurse von Cook Your Future begleitet und evaluiert.
Zum Weiterlesen:
https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/integration/integrationspreis-des-landes
Cook your Future in SWR Aktuell, 21.05.2019 (ab Minute 15):
https://swrmediathek.de/player.htm?show=3405e191-7bf7-11e9-a7ff-005056a12b4c
Bilder der Feier